Montag, 19. November 2007

"Angel" 4.05 "Supersymmetry"

Diese Review habe ich für Slayerverse verfasst.

Die Folge läuft in dieser Nacht von Montag auf Dienstag um 00.10 Uhr.

"Angel" 4.05 "Vertrauter Feind / Supersymmetry"

Drehbuch: Elisabeth Craft & Sarah Fain.
Regie: Bill Norton.

Stammdarsteller:
David Boreanaz (Angel), Charisma Carpenter (Cordelia), J. August Richards (Gunn), Amy Acker (Fred), Vincent Kartheiser (Connor) und Alexis Denisof als Wesley.

Gastdarsteller:
Spezialgast Andy Hallett (Lorne), Stephanie Romanov (Lilah), Jerry Trainor (Jared), Randy Oglesby (Prof. Seidel), Jennifer Hipp (Laurie Drummond).

Inhalt:
Fred hat einen wissenschaftlichen Text veröffentlicht und soll an der Universität einen Vortrag halten. Dort wird sie beinahe von einem riesigen dämonischen Wesen getötet, welches durch ein Portal in eine andere Dimension in unsere Dimension eindrang. Wer steckt dahinter und gibt es einen Zusammenhang zu damals, als Fred durch ein Portal nach Pylea verschwunden ist?
Cordelia versucht sich unterdessen mit Hilfe von Fotos und Connor an ihr Leben zu erinnern.

AB HIER SPOILER!!!

roadis Kommentar:
Immer wenn versucht wird, etwas im Fantasybereich mit Wissenschaft erklären, wirkt es sehr wackelig und an den Haaren herbei gezogen. Man merkt, dass die Wissenschaft nicht das Fachgebiet der Autoren ist.

Gehen wir die Charaktere durch. Fred und Gunn sind besonders glücklich, als Fred einen wissenschaftlichen Artikel veröffentlichen konnte und sogar darum gebeten wird, einen Vortrag zu halten. Erstmal bedeutet ein deutlich gezeigtes glückliches Paar, dass das Glück bald endet. Das ist im Fernsehen eine ungeschriebene Regel, und bei Whedon-Serien erst recht.
Wie auch immer, es stört mich etwas, dass zuvor niemals erwähnt wurde, dass Fred sich weiterhin um die Physik bemüht. Die Bemerkung, dass sie es niemandem sagen wollte, da sie Angst hatte es womöglich nicht merh drauf zu haben, erklärt das zwar, wirkt aber wie eine kurzfristige Ausrede. Fred müsste doch einige Zeit für ihre Forschung investieren, aber davon war nie etwas zu sehen.
Gunn sieht hier, wieviel Fred ihm doch voraus hat.
Als Fred Prof. Seidel in den Tod schicken will, tötet Gunn diesen, damit sie nicht mit der Last zu leben hat, einen Menschen getötet zu haben.
Dies ist der Beginn vom Ende ihrer Beziehung.

Wesley und Lilah spielen weiterhin Pärchen. Sex, teure Geschenke, Intrigen, Abweisung. Es ist unklar, ob beide tatsächlich etwas menschliche Nähe brauchen, oder ob es ausschließlich um den persönlichen bzw. beruflichen Vorteil geht. Wahrscheinlich von beidem etwas. Beide sind sehr isolierte Charaktere. Zwischen ihnen scheint ein andauernder Machtkampf zu herrschen. In der letzten Folge hat Lilah Wesley so beeinflusst, dass sie Lornes Visionen extrahieren konnten.
Lilah schenkt Wesley etwas teures, dieser weist sie ab und geht, nachdem er Freds Artikel gelesen hat. Er hat noch Gefühle für Fred und die anderen, da kann er das noch so oft abstreiten. Lilah startete die Beziehung um Wesley beeinflussen zu können, aber sie wirkt verletzt, als Wesley loszieht. Sie folgt ihm sogar. Sie fühlt tatsächlich etwas, während Wesley Gefühle für Fred fühlt. Dass diese zwei besser zusammen passen, als die aktuelle Konstellation wird deutlich, als sie über Freds Artikel und Rache reden.

Angel, Cordelia and Connor.
Erstmal hat Cordy den besten Satz der Folge: Connor schlägt vor auf die Dämonenjagd zu gehen und sie fragt, was sie dazu anziehen soll.
Ansonsten wetteifern Connor und Angel und Cordelia. Angel fühlt sich hilflos, weil er sich nicht um Cordelia kümmern kann und Connor versucht zu zeigen, dass er es alleine ganz gut auf die Reihe bekommt. Nebenbei läßt er Fotos von Angel verschwinden. Dass Cordelia Connor einen Kuss gibt, wirkt gestelzt, gezwungen, unwahrscheinlich. Wenigstens kommt sie nun zu Angel zurück und fragt ihn, nach ihrer Liebe.

Was gibt es noch zu sagen. Das vielarmige Monster aus der anderen Dimension sah cool aus. Auch sehr schön fürchterlich. Der Dämon mit den neun Leben war amüsant.

Fred ist realistischerweise kurzzeitig wieder im Pylea Modus: Total hysterisch, scheint sie einen Rückfall zu haben, bis Gunn sie beruhigen kann und sie später ihre Hysterie in Wut und Rachsucht wandelt.

Jared der Comicbuchangestellte ist lustig: Erstmal gibt es Comics von Dark Horse, die Firma, die auch die "Buffy", "Serenity" und "Angel"-Comics herausbringt, dann erwähnt Gunn Elektra and Bullseye und außerdem erwähnt Jared die Internetgemeinde, die Angel diskutiert, was man schon als Wertschätzung der Fans einstufen kann.

Was ich am interessantesten an dieser Folge finde, ist die Frage, was der große Unterschied dazwischen ist, einen empfindungsfähigen Dämon und einen bösartigen Menschen zu töten. Lorne ist ein guter Dämon. Per "Angel"-Definition wohl Seelenlos, aber gut. Auch der Dämon, den Angel in der Folge 2.01 getötet hat, gehörte zu den Guten. Die Gewissensbisse hielten sich in Grenzen. Da ist es nun verständlich, dass sich ein Mensch, der seit ein paar Jahren fleißig am töten ist, auch wenn es böse Dämonen sind, die Frage stellt, wieso soll man nicht auch bösartige Menschen töten, die sowieso niemals für ihre Verbrechen bezahlen werden, da die Behörden nichts beweisen könnten?
Fred tötet erst seit einem Jahr fleißig (Dämonen), dennoch stumpft man ab und es kommt nahe an das Töten von Menschen ran, da die Dämonen bei "Angel" Menschen teilweise sehr ähnlich sind.

Am Ende muss ich noch sagen, dass es gut ist, dass genauer erklärt wird, wie Fred nach Pylea gekommen ist. Auch wenn ein neidischer Professor doch etwas klischeehaft wirkt.

So, nun ist es an euch mir zu widersprechen, eine Wertung abzugeben und eure Meinung zu schreiben.